Bericht


Gruppenreise nach Prag vom 5. - 8. Juli 2004
mit der Feierabend-Regionalgruppe "Frankfurt"
www.Feierabend.de



"Die goldene Stadt" oder "Krone der Welt"



Sehr beeindruckend, vor allem die geschichtsträchtige Altstadt und die Prager Burg.


PRAG - Die Gelegenheit, die Stadt näher kennenzulernen, bot sich bei einer 4-tägigen
Bahnfahrt mit der "Feierabend-Regionalgruppe" aus Frankfurt.
Maara buchte das Hotel und Mutzje besorgte die Bahntickets.

Einen Tag vor der Abreise fuhr ich schon nach Frankfurt, damit es am nächsten Tag
keinen Streß bezüglich Stau auf der Autobahn gab.
Vor Abfahrt reservierte ich mir vorsorglich telefonisch einen Stellplatz für meinen PKW
im Parkhaus vom Frankfurter Hauptbahnhof. Dies war notwendig, weil wir erst wieder um
Mitternacht mit der Bahn in Frankfurt ankommen sollten und da konnte es mit der
Weiterfahrt etwas schwierig werden.

Hätten wir gewusst, dass alles anders kommt…. Na, dazu später.

Vorbereitungen:
Für die Reservierung im Parkhaus war ein "Reservierungstickets" erforderlich, das man
am Bahnhof abholen muss, und zwar beim Reisecenter. Doch dort fühlte man sich nicht
zuständig und schickte mich von Pontius bis Pilatus, bis mir endlich ein Servicemann
der Bahnauskunft weiterhalf und mit mir zu einem Fahrscheinautomaten ging.

Frage:
Was hat ein Fahrscheinautomat der DB mit Parkhaustickets zu tun?
Na ganz einfach, Reservierungstickets sind auch Fahrscheintickets.
Das kann man sehen wie man will.
Jedenfalls bekam ich 4 Reservierungstickets für das Parkhaus für 4 Tage.
Diese waren notwendig, um den Preisnachlass für Bahnreisende im Parkhaus zu bekommen.
- pro Tag 11.50 €, statt 14,00 €-
Nun stand der Reise ja nichts mehr im Weg.

Nachdem ich meine Reservierungstickets hatte, besuchte ich meinen Sohn.
Wir verabredeten unseren Treffpunkt für den Abreisetag und am Abend fuhr ich weiter
zu meiner Freundin, um bei ihr zu übernachten. Es war ein sportlicher Sonntag, denn wir
sahen uns die Fußball-Europameisterschaft im Fernsehen an: "Griechenland-Portugal" ein
spannendes Spiel.
Griechenland gewann verdient 1:0.
Einige Stunden vorher fand das Formel 1 Rennen in Magni-Cours / Frankreich statt.
Der Gewinner: Natürlich wieder Michael Schumacher, zum 9ten Mal hintereinander.
Anschliessend verfolgten wir noch eine Etappe der Tour de France. Danach war es
höchste Zeit ins Bettchen zu schlüpfen und von Prag zu träumen, sofern das möglich war.

5. Juli 2004 - Der Abreisetag nach Prag

Endlich war es soweit.
Die mit Spannung erwartete Reise konnte beginnen. Ich holte meinen Sohn mit dem PKW
ab. Gemeinsam fuhren wir zum Parkhaus vom Frankfurter Hauptbahnhof. Dort stellten
wir das Auto ab und liefen mit unseren Koffern in die Bahnhofseingangshalle zum
Treffpunkt der Frankfurter Feierabend-Regionalgruppe. So nach und nach trudelten
die Teilnehmer/innen aus allen Himmelsrichtungen Hessens ein. Die Begrüßungsrituale
waren sehr herzlich, laut und ausgiebig, denn Zeit bis zur Abfahrt war genügend und
alle kamen rechtzeitig an.



Pünktlich um 10.30 Uhr ging die Bahnfahrt los.
In Nürnberg hatten wir eine halbe Stunde Aufenthalt, bevor wir in den Anschlusszug
nach Prag umstiegen. Nach rund 8 Stunden Bahnfahrt hatten wir es geschafft - wir
waren am Zielort angekommen.
Jetzt mussten wir nur noch ein paar Stationen mit der Metro zum Hotel fahren und
brauchten dafür Tickets. Wir standen im Prager Hauptbahnhof und suchten nach einem
Schalter, wo wir die Tickets für die Metro bekamen. Doch wegen des Feiertags waren
alle Schalter geschlossen. Tickets gab es deshalb nur am Automaten. Doch der nahm
nur Münzen! Woher jetzt Münzen nehmen? Stopp - da waren ja Kioske, die geöffnet
hatten. Nichts wie hin und eine Kleinigkeit gekauft und schon hatten wir Münzen für
die Fahrkartenautomaten. Es hat zwar ein wenig gedauert, aber letztlich konnten wir
alle eine Fahrkarte ziehen. Bitte sofort entwerten, denn die Kontrolleure sind scharf
auf nicht entwertete Fahrscheine.
In der Zwischenzeit jedoch, während die Gruppe nach den Fahrkartenschaltern suchte,
überlegte ich mir spontan, mit dem Taxi zum Hotel zu fahren. Dabei begleitete mich
mein Sohn und Berit, die ein Taxi auch bequemer fanden. Am Taxistand fragte ich den
den Taxifahrer nach dem Fahrpreis vom Bahnhof zum Hotel.
Er sagte: "700,00 Tschechische Kronen"!! Das erschien mir doch ein wenig hoch und
ich versuchte für uns einen niedrigeren Preis auszuhandeln, doch leider ohne Erfolg.
Der Taxifahrer sagte zu uns, dass dies ein Taxi vom Bahnhofservice sei und dass
die Fahrt eben so viel kostet.
Ein Wucherpreis, denn wie wir später erfuhren, hätte er uns höchstens 280,00 Kronen
als Festpreis abnehmen dürfen. Doch hinterher ist man meistens schlauer!

300 Kronen = 10 Euro zum Zeitpunkt unserer Reise


Ankunft im Hotel:

Der nachfolgende Bericht ist von Siggi und Mutzje, die alles treffend
beschrieben haben, mit leichten Abänderungen von mir.




Im Hotel angekommen, die Zimmer besetzen und die Wertsachen in den Safe bei der
Rezeption, wer das halt wollte. Gesagt, getan und jetzt hatten wir ja auch noch
Hunger. Doch da klappte es nicht so gut. Unser Hotelrestaurant war bereits von
60 Spanischen Touristen belegt und wegen des Feiertags (Feiertag der Slawischen
Glaubensboten Cyrill und Method) war kaum ein Restaurant geöffnet, zumindest
nicht die, die uns von der Rezeption empfohlen wurden - aber zum guten Schluss
konnten wir in einem Bistro doch noch was zum Essen bekommen; sogar Bier vom Faß.
Und somit war der Spätabend nach unserer langen Reise gerettet und wir konnten
den Tag in Ruhe ausklingen lassen.

2. Tag und Stadtrundfahrt

Am nächsten Tag wurden wir, wie gebucht und vereinbart zur Stadtrundfahrt abgeholt.
Prag "der steinerne Traum" erwartete uns.
Die Hauptstadt Prag zählt wegen ihrer prächtigen Lage, ihrer herrlichen Bauten
und ihrer reichen Kunstschätze seit dem Mittelalter zu den schönsten und
besuchenswertesten Städten der Erde. Jahrhundertlang brachten bedeutende
Persönlichkeiten Prag ihre Huldigung dar.



Prag stellt einen einzigartigen Baudenkmalkomplex dar, welche in der Liste für das
Weltkulturerbe aufgenommen wurden.
Hoch über dem historischen Kern ragt die Prager Burg empor. Sie ist ein Musterbeispiel
aller künstlerischen Stile und Stilrichtungen.
Der historische Stadtkern erstreckt sich entlang der Moldauufer und besteht aus
sechs Teilen, einst selbständigen Städten, die im 18. Jahrhundert vereinigt wurden.
Es sind die Altstadt, die Josefstadt (erhalten gebliebener Teil der ehemaligen
Judenstadt - heute ein Bestandteil der Altstadt), die Neustadt, Lorenzberg und
die Kleinseite, Hradschin (das Burgviertel) und Strahov und Vysehrad.
Goethe nannte sie "den schönsten Edelstein in der steinernen Krone der Welt",
Auguste Rodin "das Rom des Nordens". Auch Clemens von Brentano, Grillparzer,
Rilke und Bert Brecht besangen die "goldene, hunderttürmige Stadt".

Und nun waren wir da und kamen aus dem Staunen nicht heraus. Diese prachtvollen
Bauten, der Altstädter Ring, das Rathaus mit der Astronomischen Uhr ist ein ganzer
Gebäudekomplex, der mehrfach umgebaut und erweitert wurde.

  Astronomische Uhr


Die Astronomische Uhr ist weltberühmt und wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts
von dem Astronomen Magister Hanusch vollendet. Die Uhr gibt Auskunft über alle
Himmelsdaten, soweit sie damals bekannt waren. Während die äußeren Ringe
Stundenanzeiger darstellen, spiegelt die innere, kleinere Scheibe die Stellung
der Tierkreiszeichen sowie die Position von Sonne, Mond und Polarstern wider.

Von 8 bis 20 Uhr zeigt sich an den beiden Fensteröffnungen zu jeder vollen Stunde
eine Apostelprozession, eingeläutet durch die Glocke des Gevatters Tod und
abgeschlossen durch einen markerschütternden Hahnenschrei. Die Figur des Türken
erinnert an die Jahrhunderte währende Gefahr, die dem Habsburgerreich durch die
Osmanen drohte. Das Kalendarium auf der unteren Scheibe wurde 1865 von dem
Historienmaler Josef Mánes angefertigt. Sehen und staunen so weit es möglich war,
denn wir waren leider nicht die einzigen Besucher.

Vom Altstädter Ring ging es weiter über die Josefsstadt (ehemalige Judenstadt)
auf die Kleinseite und hoch zum Lorenzberg und von dort aus weiter zum "Hradschin",
der größten Burg der Welt mit einer phantastischen Aussicht auf diese wunderschöne
Metropole an der Moldau. Als Sitz von Kaisern und Königen, Kardinälen und Präsidenten
bildet die Prager Burg seit mehr als tausend Jahren das politische und kulturelle
Zentrum der Nation und ist heutiger Amtssitz des Präsidenten der Republik. Sieht
man die Landesflagge auf dem Burggebäude wehen, ist der Präsident anwesend.

Die Dominante der Prager Burg ist der gotische St.-Veits-Dom. In der Kronkammer
werden die Krönungskleinodien Böhmens aufbewahrt und in der Königskrypta sind die
Sarkophage und Särge böhmischer Herrscher zu sehen.

  


Im Areal der Prager Burg ist weiter der Königsgarten, und das Goldene Gässchen zu
besichtigen.

Nachdem unser deutschsprachiger Reiseleiter uns durch das Burggelände geführt
hatte und wir auch noch einer Wachablösung beiwohnen durften, besuchten wir die
St. Veits-Kathedrale. Im Reiseführer von Prag wie folgt beschrieben:

Das tatsächliche Herz des tschechischen Staates und der heilige Ort aller Tschechen
liegt inmitten des wichtigsten, des dritten Hofplatzes. Es handelt sich um die
St. Veits-Kathedrale und die in deren Organismus eingewachsene St. Wenzels-Kapelle.
Hier ruhen die sterblichen Überreste des ewigen Herrschers und Beschützers dieses
Landes. Über seinem Grabe werden in der Kronjuwelenkammer die Kronjuwelen
aufbewahrt. Das kostbarste Juwel darunter - die St. Wenzels-Krone - stammt aus
der Zeit des Karel IV.
Ich muss schon sagen, alles sehr beeindruckend. Über die Schlosstreppe kamen wir
hinunter zur Kleinseite, wo unser Busfahrer uns schon erwartete, um uns zum
Altstädter Ring zurückzubringen. Damit war unsere 3 1/2-stündige sehr informative
Stadtrundfahrt beendet.
Nach soviel Kultur war natürlich " Knödelessen" im Kolkovna angesagt. Ein Prager
Restaurant der Pilsner Urquell Brauerei, das versucht die goldene Zeit Prags vor
dem Zweiten Weltkrieg wiederzuerwecken. Preislich und geschmacklich o.k. und
wir können es ohne Bedenken weiter empfehlen.

Zahrtester Rinderbraten der Welt


Unser Weg zum Hotel ging nochmals am Rathaus vorbei und dort besuchten wir
den Rathausturm, denn den schönsten Blick hat man bekanntlich von Oben, wenn
es der "Rest der Welt" gestattet.
Am Abend fuhren wir nochmals in die Stadt, (dieses Mal mit einem 3-Tagesticket
für die METRO) weil wir im bekannten Lokal "U Flecku" einen Tisch gebucht hatten.
In der Beschreibung zum Lokal steht:
"Es ist die älteste und bekannteste Bierbrauerei, die aus dem Jahre 1499 stammt.
Sie ist durch den Ausschank von dunklen dreizehngradigem Flek-bier bekannt.
Ihr Bestandteil ist das Altprager Kabarett und ein Gartenrestaurant. Die Kapazität
des ganzen Objekts beträgt 1200 Plätze."

U Flecku


Das Bier dort schmeckte sehr gut, doch der Service war nicht sehr gastfreundlich,
denn wie in jedem großen Touristen- und Ausflugslokal wird man gern mal über den
Tisch gezogen.
Kleiner Tipp:
Alles gut notieren, was gegessen und getrunken wird und die Speisekarten
gut vergleichen. Es gibt da verschiedene Ausführungen.


Im Lokal selbst ging es sehr laut zu, eine Unterhaltung war kaum möglich. Es gab
dort zwei Musiker, die versuchten die Touristen bei Laune zu halten. Nach dem
Essen suchten wir deshalb schnellstens das Weite und fuhren zum Hotel zurück,
um bei einem kleinen Absacker in dem Bistro von Gestern den Abend zu beschließen.

3.Tag - Stadtbesichtigung und Theaterbesuch

Am nächsten Tag ging es weiter in der "hunderttürmigen Stadt" und zur Moldau.
Gut gelaunt fuhren wir gemeinsam nach dem Frühstück mit der Metro in die Stadt
und zwar zur Kleinseite. Am Kleinseitener Ring befindet sich die Pestsäule und
auch der St. Nikolaus-Dom. Er stellt zusammen mit dem anliegenden Jesuitenkolleg
das monumentalste und typischste Kirchenbauwerk des Prager Barock dar. Einen
barocken Schatz anderer Art verbirgt auch die unweit liegende Augustinerkirche
des hl. St. Thomas, für die im Jahre 1628 ein Altar bei P.P.Rubens bestellt
worden ist. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Danach aber war es an der Zeit, zur Ältesten und Schönsten der Brücken über die
Moldau zu gehen, der gotischen "Karlsbrücke" aus dem 14. Jahrhundert. Sie verbindet
das Herrscherschloss mit der bürgerlichen Altstadt. Hochwasser, Kriege und
Feuerbrünste zum Trotz.
Die Steinquader, auf denen die Prager (und Besucher) bis heute hin- und herlaufen,
haben ganze Zeitalter überdauert. Die Brücke ist mit 30 Barockstatuen geschmückt
und die wohl berühmteste Figur ist der böhmische Lieblingsheilige "Johannes Nepomuk".
Wer am Relief des Brückenheiligen reibt, der soll mit Glück gesegnet werden.

Nepomuck


Na, das ließen wir uns doch nicht entgehen, denn wir hatten ja großes Glück bei
der Heimfahrt, aber dazu später.

Unser Weg führte uns weiter über die Brücke, vorbei an fliegenden Händlern durch
den Altstädter Brückenturm, zur Neustadt. Am Moldauufer entlang bis zum Hotel
Intercontinental, wo wir uns im Biergarten stärkten, bevor wir unseren Stadtrundgang
fortsetzten.
Zwischendurch nutzten wir - fit wie wir waren ;-)) - Straßenbahn oder U-Bahn. Wir
hatten ja mittlerweile ein Mehrtagesticket und konnten sogar alleine mit der U-Bahn
fahren. Die Füße sind dankbar für jede "Pflasterpause"!!! (In der U-Bahn aber
aufpassen, denn wie in jeder anderen Großstadt sind Taschendiebe nie auf "Urlaub",
sondern in ständiger Bereitschaft. Sie klauen am liebsten im dichten Gedränge,
möglichst aus dem Rucksack.)
Nachdem wir auch noch in der Josefsstadt waren, beendetet wir unseren Rundgang
"Am Wenzelsplatz" im Cafe einer alten Straßenbahn. So langsam wurde es Zeit
ins Hotel zurückzufahren, um uns für den Abend schick zu machen, denn wir hatten
eine Vorstellung im "Schwarzen Theater" gebucht.

  


Püntklich um 20.oo Uhr waren wir an Ort und Stelle und das heutige Thema im
"Schwarz Licht Theater" hieß: "Erschaffung der Welt bis zum Jahrtausendwechsel
poetisch und humorvoll begleitet von Engel und Teufel." Uns hat es gut gefallen.
Was macht man nach dem Theater: Man geht in das berühmte "Cafe Louvre" gegenüber
und genießt auch noch zu später Stunde ein vorzügliches Abendmahl.

Cafe Louvre


Hier die Beschreibung:
Café Louvre. Elegantes traditionsreiches Jugendstilcafe in der Národní Straße, südlich des Wenzelsplatzes. Eröffnet 1902, wurde bereits von Kafka, Capek oder auch
Einstein besucht. " Im Keller des Hauses ist das bekannte Jazzlokal "Reduta", wo
Bill Clinton einst das Saxophon blies. Das Cafe wurde während der kommunistischen
Herrschaft wegen seinem "bürgerlichen" Charakter geschlossen und im Jahre 1992 neu
eröffnet. Ein guter Ort um Freunde auf einen Kaffee oder Tee zu treffen oder um zu
frühstücken oder Mittag zu essen (vegetarische Gerichte im Angebot). Billardtisch,
rauchfreies Zimmer. Auch Abends kann man noch vorzüglich speisen.

Letzter Tag und Rückreise.

Da unser Zug erst gegen 15:00 Uhr abfuhr, war ausreichend Zeit für Stadtbummel
oder Erholung. Ich traf mich nach dem Frühstück mit Berit und gemeinsam fuhren
wir mit der Metro in die Innenstadt um von dort aus an einer 1-stündige Rundfahrt
mit dem Schiff auf der Moldau teilzunehmen.
Wir Beide genossen das Schöne Wetter und den Anblick vom Fluss auf die Silhouette
von Prag und nahmen auf diese Weise Abschied von der Stadt.

Moldaufahrt


Mein Sohn besuchte zwischenzeitlich einen der Touristenmärkte und deckte sich dort
mit günstigen Zigaretten ein (Man beachte: Pro Person nur 200 Zigaretten möglich!)

Auch der Rest der Gruppe konnte die Zeit bis zur Abfahrt individuell gestalten.

Entspannt traten wir um 15.3o Uhr die Rückreise nach Frankfurt an. Die Münzen waren
alle ausgegeben und der "Bordservice" nahm auch Euros.

Unsere Fahrt verlief relativ ruhig bis Furth im Walde und dann kam es:
Gewitter, heftige Regenfälle mit Blitz und Donner. Wie im Film - ein heftiger
Schlag und der Zug stand in einer schrägen Kurve, denn die Lok hatte einen
umgestützten Baum gerammt. Nichts ging mehr!

Überfahrener Baum


Der Zugführer versorgte uns ständig mit neuen Streckeninformationen und die Feuerwehr
war pausenlos im Einsatz.
Dafür ein großes Dankeschön für die Männer des THW und der Feuerwehr


  



Meter für Meter und immer wieder umgestürzte Bäume und Äste auf den Gleisen. Es war
schon heftig und dann ging überhaupt nichts mehr. Wir wurden mit einem Bus nach
Schwandorf gefahren. Von dort ging es weiter mit dem "Pendolino" nach Regensburg.

Die Bahnbeamten waren teilweise total überfordert.
Die Fahrpläne stimmten nicht mehr und das Chaos hatte uns voll im Griff.
Wir probten den Aufstand in Regensburg und ein älterer Bahnbeamter brachte dann
doch noch eine Anschlussverbindung zustande und das nach zwei Stunden mitter-
nächtlichen Aufenthalts in Regensburg ohne Essen und Trinken und verschlossener
Toilette.
Gott sei Dank war keinem von uns was passiert. (Wahrscheinlich stand uns doch
Nepomuk bei)


Reisegruppe mit Bahnstellenleiter



Gegen ca. 02:00 Uhr klappte dann doch noch die Weiterfahrt nach Nürnberg.
Dort wartete sogar der ICE auf uns und statt Ankunft: 8.Juli - 23:30 Uhr
trafen wir erst am 9.Juli um 06:00 Uhr endlich am Hauptbahnhof in Frankfurt ein.
Wegen der verspäteten Ankunft (es war ja schon der 5. Reisetag und ich hatte
nur für 4 Tage die Reservierungstickets) benötigte ich für das Parkhaus noch
eine Bestätigung vom Service-Point der DB. Diese wollte man mir nicht geben,
da die Bahn keine Schuld am Schlechten Wetter hat. Doch als mein Sohn darauf
hinwies, dass die Verspätung hauptsächlich an den Kommunikationsschwierigkeiten
bezüglich weiterer Bahnverbindungen lag, erklärte sich die Dame bereit, mir
die Bescheinigung auszustellen.

Danach jedoch fuhren wir ganz schnell nach Hause und holten unserern verlorenen
Schlaf nach.

Wenn Feierabendler verreisen, dann ist halt was los!!!

Obwohl wir viel gesehen haben, so war es doch nur ein kleiner Teil, ein Wiedersehen
dieser besonderen Stadt ist nicht ausgeschlossen.

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