Tagesausflug nach Santo Domingo!
Santo Domingo die älteste Stadt der Neuen Welt
Vorwort
Wenn man schon einmal in der Dominikanischen Republik ist, sollte man es sich nicht
entgehen lassen, diese interessante Hauptstadt an der Mündung des Rio Ozama in
der Karibik anzusehen. Und genau das habe ich getan und zwar mit dem Flugzeug!
Es gab noch die Möglichkeit, kostengünstiger, mit dem Bus in die Hauptstadt
zu kommen, doch das wäre zeitaufwendiger gewesen. Gute drei Stunden mehr
hin und auch wieder zurück. Also buchte ich den Flug ohne meinen Sohn, den
die Stadtrundfahrt nicht sonderlich interessierte.
Abflug
Pünktlich um 6.oo Uhr wurde ich vom Hoteldienst geweckt, den ich dazu beauftragte.
Mit dem Bus fuhren wir gegen 7.15 Uhr leicht verspätet los. Wir mußten noch 2
weitere Hotels ansteuern, bevor wir in Bavaro an einer Tankstelle erneut hielten.
Unser Fahrer diskutierte ganz aufgeregt per Handy, weil noch zwei Damen fehlten,
die nicht am vereinbarten Ort waren. Nach weiteren 10 Minuten kam ein Minibus,
der die Damen brachte. Diese regten sich auf, weil es bereits der dritte Bus war, in
den sie umgestiegen waren und unser Fahrer schimpfte mit Ihnen, weil sie sich beim
Umsteigen so viel Zeit gelassen hatten. Er war bereits im Zeitverzug, denn unser
Flugzeug sollte um 8.3o Uhr abheben. Die Stimmung auf der Fahrt zum Flughafen
war dementsprechend, wir haben auch wieder alle Schlaglöcher gefunden und mein
Magen hatte so seine Schwierigkeiten. Endlich um 9.oo Uhr sind wir am Flughafen
in Punta Cana angekommen und unser Fahrer übergab uns dem wartenden Pilot.
Er führte uns zu einer kleinen, bunt angepinselten Maschine, die im Höchstfall nur
acht Personen zuzüglich Pilot aufnehmen konnte. Ich setzte mich in die hinterste
Reihe und hatte so einen schönen Ausblick auf die Landschaft.
Ankunft in Santo Domingo
Nach einem einstündigen, angenehmen Flug landeten wir auf dem Airport von
"Santo Domingo". Als wir aus der Maschine stiegen, hatte es gerade ein wenig
geregnet und uns klatschte schwüle Tropenluft entgegen. In der Ankunftshalle
wartete bereits unser Reiseleiter "Loretto". Beim Verlassen des Airports
mussten wir nirgendwo ein Ticket zeigen, da wir persönlich weitergeleitet wurden.
Auf dem Weg vom Flugzeug zum Airportgebäude erzählten die beiden zu spät
gekommenen Damen, dass sie während des Fluges eine wahnsinnige Angst gehabt
hatten. Sie beobachteten den Piloten, wie er sich ständig umdrehte und besorgt
den Seitenflügel ansah, weil dort etwas lose gewesen sei. Außerdem hätte ständig
eine Kontrollleuchte geblinkt und sie dachten schon, wir stürzten in die Karibik.
Ich bekam davon nichts mit, denn ich war ja mehr mit fotografieren beschäftigt
und bewunderte das grüne Land und das türkisblaue Meer.
Mehr Informationen über
Santo Domingo
und den Rest der DomRep
erfahrt Ihr
unter "Drei Städte Tour"
oder auf den Seiten der "Links"
meiner Homepage.
Stadtrundfahrt
"Loretto" führte uns zu einem 8-sitzigen Kleinbus, in dem durch die laufende Klimaanlage
eine Eiseskälte herrschte. Doch die kühle Luft und das trockene Auto waren nach den paar
Schritten durch die tropische Schwüle ganz angenehm. Unser Fahrer hieß "Iwan" und fuhr
sehr gut. In den Straßen der Hauptstadt herrschte dichter Autoverkehr und er umfuhr ganz
elegant die tiefen und riesigen Pfützen des gestrigen Platzregens.
Während der Fahrt erzählte uns "Loretto" kurz etwas über die Entstehungsgeschichte der
Stadt, (gegründet 1496) wieviel Einwohner sie heute hat und wie sich die Stadt in den
letzten sechs Jahren veränderte.In dieser fast 3 Millionen Einwohner lebenden Stadt gibt
es jedoch noch sehr viele arme Familien die arbeitslos sind und nicht vom Staat unterstützt
werden. Sie versuchen sich als Tagelöhner oder Straßenhändler über Wasser zu halten.
Kinderarbeit in diesen "Sozialen Schichten" ist dort leider nichts Ungewöhnliches.
Unsere Route führte vom Flughafen durch den täglichen Stau entlang der
"Avenida 27 de Febrero", zum "Theatre National" (Opernhaus), wo wir kurz
anhielten, aber nicht ausstiegen, nur schnell ein paar Fotos machen konnten. Weiter
ging es durch das "Universitätsviertel"; dann zu den "Museen" und zum …
"Palaco National"
Das Regierungsgebäude durften wir nur von außen betrachten. Es wurde bewacht
von einigen Soldaten, die sich bereitwillig fotografieren ließen. Vor dem Gebäude
hatte man wegen der Weihnachtszeit eine große Krippe aufgebaut. Man durfte
aber nicht näher heran. Es ist schon erstaunlich, welch' großartige Paläste sich
die Regierungspräsidenten immer wieder erbauen ließen. Doch dieses Haus
hatte wenigstens Stil im Gegensatz zu unseren hochmodernen Regierungspalästen
in Berlin. Aber, das ist bekanntlich Geschmacksache.
"Zuckerrohrdenkmal"
Unsere Fahrt ging weiter und der nächste Stopp war an einem Denkmal, das man zu
Ehren der ersten Zuckerrohrarbeiter erstellt hatte. Es zeigt, wie mühselig das geerntete
Zuckerrohr damals und zum Teil auch heute noch zu den entfernten Verladestationen
transportiert werden musste.
Nächster Halt -"Faro de Colón"
- ein monumentales Gebäude.
Die Idee, solch ein Denkmal zu Ehren von "Christoph Columbus"
zu bauen, ist bereits 150 Jahre alt. Im Jahr 1992 wurde der Bau
Wirklichkeit. Unter der Hand erzählt man sich, dass der Bau des
Gebäudes die gigantische Summe von mehrere Milliarden Pesos
verschlungenhat und angeblich die Gebeine von "Christoph Columbus"
beinhaltet. Nachts kann man das Lichtkreuz, das die 149 -
Laserscheinwerfer des "Faro de Colón" am Himmel projizieren,
strahlen sehen. Das Gebäude dient auch gleichzeitig als Leuchtturm
und ist sogar noch aus einer Entfernung von 60 km zu sehen. Jedoch
führt die Stromversorgung dieses Lichtkreuzes immer wieder dazu,
dass "Tausende Dominikaner" nachts im Dunkeln sitzen müssen.
Nach diesem Fotostop setzten wir unsere Fahrt fort bis zum …
"Parque de los Tres Ojos"
- Höhle mit den drei Augen.
"Loretto" besorgte uns die Eintrittskarten und übergab uns an einen deutschsprachigen
"Reisefachmann" (wie er ihn nannte), der uns durch die Höhle führte. Es ging mehrere
Stufen nach unten und das Klima da unten war sehr schwül und gar nicht abkühlend. Wir
standen vor dem "ersten Auge", einer kleinen grünfarbenen Wassergrotte. Das Wasser
darin ist 16 m tief und hat eine Temperatur von 6° Celsius. Über dem Wasser wachsen
die grauen Stagnitten von der Decke nach unten.
Ein paar weitere Stufen abwärts kamen wir zu "Auge zwei", dessen Wasser mit
22° Celsius wärmer ist. Auf dem Zwischenplateau verkaufte ein Straßenhändler Bilder
und Videobänder der Höhle und wieder ein paar Stufen höher zum "dritten Auge".
In diesem "Auge" warteten damals laut Geschichte die Frauen der Entdecker auf ihre
Männer, bis sie von ihren Erkundungstouren wieder zurückkehrten. Über dem "Auge"
standen damals die Eingeborenen und beobachteten die Frauen . Deshalb heißen diese
Gewässer "Augen", weil so viele Augen hinenschauten! In der ganzen Höhle wachsen
seltene tropische Pflanzen und auch Fledermäuse fühlen sich hier heimisch.
Nachdem wir das dritte Auge gesehen hatten, ging es wieder die vielen Stufen hinauf
ins Freie. Dort erwarteten uns schon die Schmuckhändler - Atencióne - Heute billig,
heute Spezialpreis for you - only by me! Wir flüchteten förmlich zu unserem Bus
und weiter ging die Fahrt zum …
"Aquario National"
Das "nationale Seewasseraquarium" wurde im Jahr 1990 eröffnet und liegt
genau vor der offenen Karibik. Es beinhaltet in einer fast natürlichen Umgebung
mehr als 250 verschiedene Arten von Fischen und ist auch ein wichtiges Zentrum
für die meeresbiologische Forschung. Es ist u.a. auch "Aufzucht- und
Rettungsstation" für erkrankte Meerestiere.
Wir hatten eine gute halbe Stunde Zeit, um uns das "Aquario" selbst anzusehen.
Am Eingang kamen wir an mehreren kleinen Terarien vorbei, in denen u.a. Leguane,
Wasser-Schildkröten und Geckos zu sehen waren. Ein paar Schritte weiter ging es zu
den großen Becken. Die Attraktion schlechthin ist der durchsichtige Aquariumtunnel,
in dem man die Haie über sich schwimmen sieht. Man sah auch viele bunte Korallenfische,
Rochen und Muränen. Ich beobachtete Taucher bei ihrer Arbeit. Sie reinigten gerade die
Scheiben des Tunnels und wurden dabei heftig von kleinen Fischschwärmen angegriffen.
Zur gleichen Zeit, als unsere Reisegruppe dort war, besuchten auch einige Kindergruppen
mit Ihren Betreuerinnen das "Aquario". Die Kleinen waren wunderschön anzusehen mit
ihren Uniformen und den bunten Perlen in den Haaren. Da noch etwas Zeit war, ging ich
auch nach draußen in den Garten des Aquarios und sah dem Meer zu, wie es an die
felsige Mauer des Gartens peitschte. In der Ferne konnte ich die Hochhaussilhouette
der City erkennen.
Neustadt / Altstadt - Weltkulturerbe
Mittlerweile war es Mittagszeit und wir fuhren in die so genannte "Neustadt". Diese hat
der Gouverneur "Nicolás de Ovanto" ans westliche Ufer des Rio Ozama erbauen lassen.
Die im Jahre 1496 von den beiden Brüdern "Christoph und Bartholome Columbus"
erbaute Stadt am östlichen Ufer des Rio Ozamas wurde durch einen Hurrikan verwüstet.
Sie hieß damals "Nueva Isabella". Aus Sicherheitsgründen wurden danach alle Häuser
aus Korallenstein erbaut und die Stadt Santo Domingo nach und nach befestigt.
Unser Reiseleiter "Loretto" führte uns in ein sehr gepflegtes Speiserestaurant, in der
Nähe vom "Alcázar de Colón". Es gab Speisen vom Buffet, die man sich selbst
zusammenstellen konnte. Das Essen war im Preis des Tagesausfluges inbegriffen.
"Alcázar de Colón"
Frisch gestärkt ging es wieder hinaus in die brütende Mittagshitze. Einige Stufen hinauf und
schon standen wir vor dem berühmten Kolonialbau "Alcázar de Colón", am Hochufer
des Rio Ozama. Diesen heute fast klein wirkenden Palast im gotisch-maurischen Stil ließ
Columbus Sohn Diego Colón im Jahre 1510 bis 1500 von indianischen Zwangsarbeitern
erbauen. Er residierte dort mit seiner Familie als Vizekönig von Spanien bis 1524. Heute
befindet sich darin ein interessantes Kolonialmuseum.
Zum Bau des Palastes wurden als Werkzeuge nur Säge, Meißel und Hammer benutzt -
kein einziger Nagel wurde verwendet. Auch hier führte uns ein deutschsprachiger
Reisefachmann durch das Haus. Wir bestaunten sehr schöne alte Holztruhen mit
Elfenbein-Intarsien sowie viele andere wertvolle Möbelstücke und Bilder aus der
Vergangenheit. Vom Obergeschoss des Palastes hatte man einen schönen Blick
auf den Hafen "Puerte Ozama", wo gerade das Clubschiff "AIDA-Vital"
an der Reede lag.
"Calle de Las Damas"
Nach dieser Besichtigung gingen wir über den "Plaza Espana" und kamen an einer
"steinernen Sonnenuhr" (Reloj de Sol) vorbei. Sie zeigt seit 1753 die Zeit an. Weiter
ging es in die kopfsteingepflasterte Straße "Calle de Las Damas", gesäumt von
historischen Gebäuden. Ursprünglich die "königliche Straße" genannt, weil sie
auf den Palast zuführt. Der Name erinnert an "María de Toledo", der Ehefrau
von "Diego Colón", die hier gern mit ihren Damen promenierte.
In der "Calle de Las Damas" befindet sich auch das "Panteón Nacional",
welches wir ebenfalls besichtigten.
"Panteón Nacional"
Dieses Gebäude war eine ehemalige Jesuitenkirche (1717 bis 1767). Danach diente sie
kurze Zeit als Tabaklager und ist heute Heldengedenkstätte. Unter "Trujillo" wurde
diese Kirche 1956 zu einem Mausoleum umgebaut. Heute ehrt das Gebäude berühmte
Persönlichkeiten der Stadt, wie "Gregorio Luperón" und "Eugenio Hostos", aber
auch die Mörder von "Trujillo". In der Mitte der Halle, vom Eingang bis zum steinernen
Sakropharg verläuft ein roter Teppich. Zur Bewachung des Panteon stehen am Eingang
des Gebäudes zwei Soldaten, die alle zwei Stunden mit einer militärischen Zeremonie
abgelöst werden. Wir konnten gerade solch eine Wachablösung miterleben
Innenhof der "Casa de Ovando y Diego de Dávila"
Nach der Wachablösung liefen wir zur "Casa de Ovando y Diego de Dávila",
dem Wohnsitz des ehemaligen Stadtgründers und des von ihm nach Hispania berufenen
Ratsherrn "Dávila". Dort zeigte uns "Loretto", wie hübsch die Innenhöfe der schmucklosen
Häuser, die man sonst nur von außen sieht, gestaltet wurden. Es sind richtig kleine Parks,
mit uralten Bäumen, Palmen und blühenden Pflanzen.
"Catedral Santa Maria la Menor"
Durch eine kleine Seitenstraße mit nett anzusehenden, neuen, niedrigen Gebäuden, die
der Kirche gehören, kamen wir zum "Plaza Colón" und somit zur ältesten Kirche von
Santo Domingo, der "Catedral Santa Maria la Menor".
Sie ist die älteste Kathedrale des neuen Kontinents und wurde entworfen vom italienischen
Bischof "Alessandro Geraldini" und von 1523 bis 1540 von "Luis de Moya" und
"Rodrigo de Lindo" erbaut. Sie ist ein Mischbau aus Renaissance und Spätgotik, mit
14 Seitenaltären und Fenstern aus überwiegend blauen Gläsern. Der Glockenturm der
Cathedrale steht etwas abseits und ist nur durch eine Mauer mit dem Hauptportal
verbunden. In der Kirche war es kein bisschen kühl trotz der vielen Ventilatoren.
Shopping
Unser Rundgang durch die Altstadt war nun beendet und jetzt hieß es: Auf zum Shopping!
"Loretto" begleitete uns in ein kleines "Edelkaufhaus", welches der Kirche gegenüber lag.
Er gab uns zu bedenken, dass es in diesem Geschäft zwar qualitätsvollere Ware als am
Markt gibt, doch eine Preisverhandlung war auch hier angesagt. Am Anfang befanden sich
Vitrinen mit Schmuck in jeder Art und Preislage. Man hätte direkt schwach werden können.
Im Obergeschoss gab es Kunstartikel jeder Art und im Untergeschoss konnte man
Tabakwaren, Spirituosen und Gewürze erhalten. Allerdings waren im Untergeschoss
an den Regalen Preisschilder angebracht, die nicht verhandelbar waren. Ich kaufte Kaffee,
Kakao und Vanilleextrakt. Die Preise dafür waren für unsere Verhältnisse spottbillig.
"Mercato de Modell"
Um 15.oo Uhr waren wir wieder mit unserem Fahrer "Iwan" verabredet, der uns zu
unserem letzten Attraktionspunkt von Santo Domingo - dem "Mercato de Modell"
fuhr. "Loretto" erfreute sich an der Vermittlungsprovision, die er für unsere Einkäufe
bekam.
Dieser Mercato war eine riesige Halle, in der man sich schier verlaufen konnte. Man
wusste nicht, wo man entlang gehen sollte. Die Verkaufsstände standen dicht an dicht
und fast überall wurden die gleichen Waren angeboten. (Schmuck, Tabak, Zigarren,
Kopien indianischer Kunst, Glas, Keramik, Holz, Silber- und Webarbeiten)
Die Händler waren ständig bemüht, ihre Waren an den Mann bzw. die Frau zu bringen.
"Seniora hier - Seniora da, Seniora kommen, schauen, reinkommen, heute billig,
was Du möchtest Du - ich habe alles für Dich!" Schöne Perlen aus Larimar, schöne
Steine aus schwarzen Korallen und Bernsteinschmuck.
Mir wurde richtig schwindlig vor diesem Überangebot. Ich ging weiter und kam an
einen Stand mit T-Shirts. Dort versuchte ich mein Glück mit Preisverhandlung, aber
der Verkäufer ging keinen Peso nach unten. Er wollte 200 Peso für ein Shirt
und meinte, es sei beste Qualität. Das wollte ich genauer wissen und verglich die
Preise und Qualität auch an anderen Ständen. Irgendwann kam ich mit einem
Verkäufer ins Geschäft, der für die gleiche Qualität (gleicher Hersteller lt. Etikett)
nur 80 Pesos verlangte.
Ein Tip:
In diesem Markt ist "Vorsicht vor Taschendieben" angebracht und es ist
auch mit Aufdringlichkeit zu rechnen. Es lässt sich besser verhandeln,
wenn der Stand nur einen Verkäufer hat. Bei Holzartikeln allerdings sind
die Händler sehr empfindlich. Sie sagen, das Holz muss geschnitzt werden
und das ist sehr schwere Arbeit und dauert sehr lange. Sie wollen also ihre
Arbeit bezahlt bekommen. Das Gleiche gilt für Schmuck, der ebenfalls in
Handarbeit hergestellt wird. Dennoch Handeln lohnt sich!
Gegenüber dem Mercato gab es auch noch ein kleines Kaufhaus, wo wir uns um
16.oo Uhr mit "Loretto" verabredet hatten. Er erwartete uns schon und führte uns
durch diesen Laden. Dann entdeckte er eine Minibar, wo es den "Dominikanischen
Kräuterlikör" zum Probieren gab und er lud uns ein, diesen zu kosten. Der "Likör"
bestand aus Zuckerrohrextrakt, Zucker und Honig. Er soll gegen alles helfen. Als ich
ihn runterschluckte, brannte meine Speiseröhre wie Feuer. Das genügte fürs erste -
einen weiteren Test habe ich nicht mitgemacht.
Rückfahrt zum Airport
Nachdem wir auch dieses Kaufhaus inspiziert und "Loretto" seine Vermittlungsprovision
bekommen hatte, fuhren wir zum Airport zurück. Wie üblich mussten wir durch einen
dicken Stau. Kamen wir an eine rote Ampel, sausten die jungen Buben heran und putzten
die Scheiben. Sie klopften an jedes Fenster unseres Busses und baten um Geld. Auch
andere Straßenkinder kamen. Sie boten Handytaschen, bunte Windräder oder Gürtel
und sonstige Artikel an. Manche Männer saßen auf Kisten am Straßenrand und spielten
Domino. Je nachdem in welcher Gegend wir vorbeifuhren, konnten wir den krassen
Unterschied zwischen arm und reich feststellen. Es gab sogar Männer, die im Straßenmüll
nach etwas brauchbarem suchten.
Die größten, höchsten und luxuriösesten Gebäude waren außer den Staatsgebäuden
die Banken. Die Küstenstraße ließ erkennen, dass hier bei weitem nicht ein solch schöner
Badestrand wie in Punta Cana war. Am Flughafen angekommen, bedankten wir uns bei
"Loretto" und "Iwan" für die gute Führung und jeder gab noch ein kleines Trinkgeld.
In der Halle vom Airport stand schon ein "Weihnachtsbaum" - sehr ungewöhnlich, wenn
man gedanklich im Badeurlaub ist. "Loretto" sah sich nach unserem Piloten um und als er ihn
entdeckte, schleuste er uns durch den Zoll und übergab uns einem Angestellten des Airports,
der uns zur gleichen Maschine brachte, mit der wir hergekommen waren.
Rückflug
Nun war mir mulmig zumute, da ich nicht wusste, ob die besagte Klappe zwischenzeitlich
repariert wurde. Das Flugzeug war nun auch im hinteren Bereich beladen mit jeder Menge
voll bepackter Plastiktüten und auch auf meiner Sitzbank war eine. Ich nahm sie und stellte
sie hochkant, damit ich und mein Rucksack noch hinpassten. Als wir in der Luft waren,
besah ich mir die Tüte etwas näher und entdeckte eine Palette Eier. Da hatte ich aber
Glück, dass noch keines beim Umstellen der Tüte kaputt ging. Ich stellte also meinen
Rucksack auf den Boden und legte flugs die Eier wieder in die Waagrechte.
Mein nächster Gedanke war: - Wenn der Pilot die Eier heil nach Hause bringt, passiert
mir auch nichts! Nach einem angenehmen und ruhigen Rückflug landeten wir um 17.5o Uhr
in Punta Cana. Auch da wurden wir von einem Flughafenmitarbeiter in Empfang genommen,
der uns zur Halle brachte. Dort erwartete uns bereits der Fahrer von heute Morgen und
führte uns zum Bus; das hieß: Wiederum keine Zollkontrolle.
Nachdem alle Mitreisenden soweit wieder verteilt waren, kamen wir um 18.5o Uhr in
unserem Hotel an - mittlerweile war es dunkel - und welch Freude, mein Sohn erwartete
mich. Wir gingen gemeinsam zum Abendessen und danach bekam er sein kleines Mitbringsel
ein T-Shirt.
Am Abend war ich doch ziemlich müde, denn es gab für mich an diesem Tage viel zu
sehen und zu hören. Auch der ständige Klimawechsel beim Aus- und Einsteigen in den
klimatisierten Bus machten mir ganz schön zu schaffen. Deshalb verabschiedete ich mich
recht schnell und freute mich schon auf den nächsten Tag am Strand.
Ein schöner und erlebnisreicher Tag ging zu Ende.
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