3Staedte Tour

Tagesausflug - 3 Städte Tour
Higuey - La Romana - Altos de Chavon


Vorwort
Da mir bereits der Ausflug nach Santo Domingo sehr gefallen hat und auch mein Sohn sehr
zufrieden und äußerst begeistert von seinem "V.I.P.-Ausflug" zurückgekommen war, freute
ich mich schon sehr auf meine zweite Entdeckungstour in der Dominikanischen Republik.

Weckdienst auf Dominikanische Art!
Um die Abfahrt nicht zu verschlafen, bestellte ich auch dieses Mal wieder den telefonischen
Weckdienst; und zwar für 6.oo Uhr morgens. Jedoch dauerte es in dieser Nacht eine Weile,
bis ich eingeschlafen war.
Plötzlich, um 5.30 Uhr riss mich das Läuten des Telefons aus meinem Tiefschlaf. Verstört
griff ich zum Telefonhörer und hörte die Uhrzeit in französischer Sprache. 10 Minuten
später klingelte das Telefon erneut und dieses Mal weckte man mich in spanischer Sprache.
Dazu krähte auch noch lebhaft der Hahn vom Gebiet nebenan, wo einige Dominikaner in
einer Holzhütte wohnten.
Also - wenn ich jetzt nicht wach war, wann dann!
Da unser Bus erst um 7.15 Uhr kommen sollte, hatte ich noch genügend Zeit. Ich machte
mich auf den Weg zum Strand und begrüßte gemeinsam mit der aufgehenden Sonne den
jungen Tag und ging danach gemütlich zum Frühstücken.

Abfahrt
Der Bus kam dieses Mal pünktlich, war ungewohnt klein, nur ein 12-Sitzer mit sehr
engen Sitzreihen. Wir waren die ersten Gäste die heute zustiegen und so konnten wir
uns die Sitzplätze aussuchen. Nachdem wir noch vier weitere Hotels angefahren waren,
um die restlichen Touristen einzusammeln, (dies dauerte etwa eine Stunde) starteten wir
zu unserer gebuchten "Drei-Städte-Tour"!
Unser Fahrer hieß "Zacharias" und der deutschsprachige Reiseleiter stellte sich als
"Alexis" vor und... wir waren seine "Familia"!

"La O'Dravanda"
Der erste Halt war in dem kleinen Dorf "La O'Dravanda". Dort ließ uns Alexis aussteigen,
um uns mit den Gegebenheiten eines Dominikanischen Dorfes vertraut zu machen. Gemeinsam
liefen wir mit ihm ein Stück die Hauptstraße entlang und erfuhren dabei,dass es in diesem Ort
keine Tankstelle gibt, sondern, dass man das Öl und Benzin in Glas- oder Plastikflaschen in
einem Laden kaufen muss. Ein paar Geschäfte weiter hingen große Fleischfladen vor den
Geschäften zum Trocknen auf der Leine - das war bei jedem zweiten Geschäft so. Es sah
nicht sehr appetitlich aus und roch auch nicht gut. Wir wunderten uns nur, dass das Fleisch
bei dieser Hitze nicht voll mit Fliegen war. Daraufhin erklärte uns Alexis, dass dieses
Rinderfleisch mit einer besonderen Tunke eingerieben wird, um alle Fliegen fernzuhalten.
Nach dem Trocknen, das einige Tage dauert, wird das Fleisch weiterverarbeitet und dann verkauft.
Alexis erzählte auch, dass die Dominikaner drei Mal am Tag Fleisch, Kartoffeln und rote
Bohnen essen (Nationalgericht) oder sie essen Huhn mit Reis und roten Bohnen.

Zigarrenmuseum
Nach diesem kurzen Informationstrip ging die Fahrt weiter bis zu einem Zigarren-Museum.
Dort führte uns eine junge, deutschsprachige Frau durch das Museum. Anhand großer
Schautafeln erfuhren wir, wie der Tabak gepflanzt, dann umgepflanzt, geerntet und
verarbeitet wird. Bis eine Tabakpflanze reif ist, dauert es ca. 2 bis 5 Jahre.
Die Deckblätter für die Zigarren werden aus Kuba importiert, da es ganz spezielle Blätter
sein müssen. Jedoch warnte Sie uns davor, Zigarren in den Strandhütten zu kaufen. Das
wäre alles nur Kraut, aber kein guter Tabak. Ein Mitarbeiter demonstrierte uns, wie die
Zigarren hergestellt werden. Dabei zeigte man uns auch eine Attrappe der Zigarre, die
"Bill Clinton" dort bestellt. Sie kostet 300 US-Dollar und heißt: "Monica Lewinski".
Monica Lewinski
Ob wahr oder nicht, ist leider nicht nachprüfbar! Bevor wir das Museum verließen,
bekam jeder noch eine Zigarillo geschenkt. In diesem Museum konnte man auch die
üblichen Souvenirs wie Schmuck, Figuren aus verschiedenen Hölzern, Naive Malerei
und Samba-Rasseln kaufen.

Gleich nebenan war eine Firma, in der Produkte aus Ton, Keramik und Holz hergestellt
und verkauft wurden.
Verkaufshaus
Higüey
Wir setzten unsere Fahrt fort und der nächste Halt war in der Stadt "Higüey".
Der indianische Name besagt frei übersetzt: "Land der aufgehenden Sonne"!
Es soll bereits eine Siedlung der Ureinwohner gegeben haben, als die Spanier 1494 den
Ort gründeten. Higüey liegt rund 50km landeinwärts von Punta Cana entfernt und ist ein
wichtiger Wallfahrtsort in Lateinamerika. Jedes Jahr am 21. Januar kommen dorthin die
Pilger, um das Marienfest zu feiern. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde es in der älteren
Basilica "San Dioniso" gefeiert.
San Dioniso
Nach Eröffnung der "neuen" Basilica "Nuestra de la Altagracia" im Jahr 1971 hat
man das Marienbild dorthin verlegt. Diese Basilica ist das Wahrzeichen der Stadt mit dem
größten Glockenspiel Amerikas. Sie wurde zum Großteil aus Beton gebaut. Auf dem aus
Mahagoniholz gearbeiteten Altar befindet sich das Marienheiligtum.
Auch Papst Johannes Paul II war schon dort.
Nachdem wir zuerst die alte Basilika aus dem 16. Jahrhundert besichtigt hatten, liefen
wir weiter durch einen kleinen Park und ein Stück die Hauptstraße entlang und kamen
zur neuen Basilika. Sie ist ein sehr imposantes Bauwerk von außen sowie von innen.
Nuestra de la Altagracia
Vor und auch hinter dem Altar standen Unmengen von künstlichen Blumensträußen.
Ging man die Treppe hoch zum Altar, kam man zum Marienbild. Dort konnte man
sein Bittgebet abgeben. Doch dies musste sehr schnell gehen - da die nächsten
Besucher schon nachdrängten.
Verlässt man die Kirche am Seiteneingang kommt man zu einem kleinen Häuschen, in dem
die dort ansässigen Nonnen Heiligenfiguren und Bücher verkauften. Nachdem wir die beiden
Hauptattraktionen von Higüey gesehen hatten, ging unsere Fahrt weiter nach…

La Romana der traditionsreichsten Stadt des Landes.


Unser Fahrer Zacharias unternahm mit uns eine kleine Stadtrundfahrt und lenkte seinen
Bus zur dort ansässigen „Zuckerfabrik“, die den Nordamerikanern gehört.
Zuckerfabrik
Alexander gab uns dazu folgendeInformationen:
Gegründet wurde sie in den dreißiger Jahren von der Firma "Gulf & Western Company".
Heute heißt sie "Central Romana". Schon von weitem sieht man dunkle Rauchwolken
in den Himmel steigen.

Die "Gulf & Westerncompany" ließ in den 70er Jahren auch den eleganten Hotelkomplex
"Casa de Campo" gleich nebenan errichten, ursprünglich konzipiert für die leitenden
Angestellten der Fabrik. Heute ist es ein weltberühmtes Hotel- und Villenressort und es
gehört zu den größten in der Karibik. Zu diesem Ressort gehört auch ein eigener Flughafen,
4 Golfplätze, 18 Tennisplätze, 14 Swimmingpools, Reitställe, Polofeld, Squash- und
Rackethallen, Tontaubenschießgelände und ein privater Yachtclub mit Strand.

Die 1500 Luxusvillen kann man zum Preis von 300 bis 3500 US-Dollar pro Tag mieten!
Auch das Künstlerdorf "Altos de Chavon" gehört dazu und ist per Shuttlebus mit dem
Ressort verbunden.
Bei der Umrundung der Zuckerfabrik konnten wir auch einen Blick auf die Karibik mit
der ehemaligen Pirateninsel "Isla Catalina" werfen, die vor La Romana liegt.

Mittagessen
Wir setzten unsere Fahrt fort - quer durch die Stadt, bis zu unserem nächsten Stop, dem
Restaurant "Don Quichotte". Dort hatte man uns bereits erwartet und wir waren die einzigen
Gäste in diesem Lokal. Am Buffet war Selbstbedienung angesagt, so wie wir es vom Ressort
aus gewohnt waren. Es gab verschiedenen Salate, Gemüse, Reis, Nudeln, Kartoffeln, Hühner- und Rindfleisch. Das Essen war ganz schmackhaft, aber nicht ungefährlich.
Juan Duarte
Gegenüber des Restaurants befand sich ein kleiner Park mit dem Denkmal des
Dominikanischen Freiheitskämpfers "Juan Duarte". Auch kleine Jungs entdeckte ich dort,
die sich mit Schuhe putzen, ein wenig Taschengeld verdienten.

Hinweis:
Immer wenn man außerhalb der Hotelressorts speist, muss man anschließend mit Durchfall
rechnen, es sei denn, man nimmt rechtzeitig Kohletabletten ein. Denn bis unser Europäischer
Magen sich an die Zubereitung der Dominikanischen Speisen gewöhnt hat, ist der Urlaub
meist schon zu Ende.


Nach dem Essen fuhren wir zu unserem nächsten Besichtigungspunkt, dem Künstlerdorf …

Altos de Chavon
Vom Busparkplatz führte uns Alexander zum Mittelpunkt des verträumten Künstlerdorfes,
zur Kirche. Dort bekamen auch wir "Geschichtliches und Kulturelles" über den Ort
erzählt, welcher hoch oben über dem "Rio de Chavón" liegt. Diese künstlich geschaffene
Siedlung hat man in den siebziger Jahren im Stil des 16. Jahrhunderts aus Korallenkalkstein
erbaut.

Im Anschluss daran hatten wir ca. eine ¾ Stunde Zeit, um uns in Ruhe umzusehen und Fotos
zu machen. Zuerst besichtigten wir das bekannte Amphitheater mit seinen 5000 Sitzplätzen.
Dort erwarteten uns einige folkloristische Musikanten, die uns ein Ständchen darboten.
In diesem Theater finden außer Theateraufführungen auch andere Veranstaltungen wie
Rock- oder Klassikkonzerte statt. Auch Künstler wie Frank Sinatra, Julio Iglesias
oder Pavarotti
sind hier bereits aufgetreten.
Geht man einige Schritte weiter, kommt man zu den Souvenirshops, die außer Souvenirs
auch selbst produzierte Kunstwerke der dort ansässigen Künstler verkaufen.Auch ein
Museum, in dem man etwas über die Kultur der Taino-Indianer erfahren kann, ist vorhanden.
Es gibt auch mehrere Restaurants, Bars und eine Diskothek im Dorf.
Steigt man auf den Glockenturm der kleinen Kirche, hat man einen schönen Ausblick
auf den "Rio Chavon".
Chavon Chavon
Die 3/4 Stunde war schnell um und Alexis führte uns ein Stück weiter bis zu der Stelle,
wo es die 320 Stufen vom Dorf hinunter zum Fluss geht. Auch wir trafen auf die
jungen "Hombres" (wie mein Sohn ein paar Tage zuvor), die uns Coca Cola und
Tropenhelme aus Palmblätter verkaufen wollten. Doch wir liefen schnurstracks auf
den wartenden Raddampfer.
Raddampfer
Dort wurden wir mit heißen Salsa- und Marenge Rhythmen empfangen und bekamen
sofort Cola, Bier und Wasser serviert. Natürlich immer die Cola mit Rum.
Die Besatzung des Dampfers animierte uns zu einem Tänzchen und verteilten dicke lange
Zigarren. Die Stimmung kam in Schwung! Mit diesem nachgebauten Mississippidampfer
fuhren wir den Chavon entlang bis zur Mündung in die Karibik und wieder zurück. Am
Ufer entdeckten wir einige Kühe und Fischreiher und bestaunten die Mangrovenwälder.
Auch einige Schnellboote begegneten uns sowie noch zwei am Ufer ankernden Raddampfer.
Das Speedboot, welches meinen Sohn zwei Tage vorher weiter zur Insel Saona brachte,
bekamen wir leider nicht zu sehen. (War wohl schon unterwegs!)
Ochsen Vögel Mangroven
Die Fahrt endete kurz vor einer Brücke hinter Altos de Chavon. Wir verließen den
Dampfer und liefen ein Stück dschungelartigen Trampelpfad entlang, bis wir zu unserem
wartenden Bus kamen. Nun konnte unser Fahrer Zacharias seine Fahrkünste auf der
weiteren Strecke bis zur Hauptstraße beweisen. Es schien gar nicht so einfach, den
schmalen, unbefestigten Weg zu befahren.

Zuckerrohrfelder
Als letzter Punkt unserer Dreistädte-Tour standen die Zuckerrohrfelder auf dem Programm.
Auf dem Weg dahin kamen wir an den armseligen Holzhütten der Zuckerrohrarbeiter aus
Haiti vorbei. Es ist wirklich erschreckend, was sich da dem Betrachter beim Vorbeifahren
zeigt. Sie wohnen in den bunten Hütten, ohne fließendem Wasser, (das bekommen sie nur
in Ballons gebracht)
ohne Kanalisation und Mülldeponie.
Sie sind alle bei der nordamerikanischen "Company La Romana" als Zuckerrohrarbeiter
für einen Tageslohn von 20 Peso (1 Euro) angestellt. Unser Reiseleiter Alexander erzählte,
dass sie trotz der schweren Arbeit, die sie in gebückter Haltung bei glühender Hitze in der
sechs-monatigen Saison als Gastarbeiter ausüben, in der Domrep glücklicher sind, als in
Haiti selbst, weil sie hier freie Menschen sein können. Die meisten von ihnen bleiben das
ganze Jahr hier und leben von Gelegenheitsarbeiten.
Unser Fahrer bog von der Hauptstraße ab und fuhr auf eine staubige Sandstraße, die
an einer Eisenbahnstrecke entlang führte. Die Bahnlinie wurde ausschließlich wegen
dem Zuckerrohrtransport gebaut. Links und rechts davon befanden sich riesige
Zuckerrohr-Plantagen. Kurz vor einer Verladestation hielten wir an. Alexander schnitt
ein Zuckerrohr ab und brach den Stängel mittig auseinander, um uns zu zeigen, wie so
ein Zuckerrohr innen aussieht. Manche von uns probierten den Saft des Stängels, aber
der Geschmack war nicht besonders gut.
Nach dieser lehrreichen Demonstration hieß es nun endgültig: "Zurück ins Hotelressort".
Bei der Weiterfahrt sahen wir an den Bahngleisen die Vorrichtungen, in denen das
Zuckerrohr gewogen und danach in die bereitstehenden Behälter geladen wird.

Gegen 18.00 Uhr kamen wir wieder froh und wohlbehalten im LTI-Beach Ressort an.
Wie zu erwarten, holte mich mein Sohn in der Lobbybar ab. Er fragte mich nach meinem
Eindruck über Land und Leute, denn er erfuhr heute von anderen Touristen, dass es
noch eine weitere Land- und Leute-Tour gibt, die ein Veranstalter direkt am Strand
anbietet. Dieser Veranstalter bringt die Touristen mehr in ländliche Gebiete und macht
sie direkt mit den Gepflogenheiten der Dominikaner vor Ort in ihren Häusern bekannt.
Es wurde noch ein ganz interessanter Abend an dem noch viel geplauscht wurde.
Ein interessanter Tagesausflug ging zu Ende.

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